von MICHAEL HÜTT
Betrat man 1950 den Hauptraum im Erdgeschoss des Schwenninger Heimatmuseums, so fiel der Blick auf zwei eingerichtete Stuben (Abb. 1). Links blickte man (und blickt man, die Stuben existieren bis heute) in eine Koje mit dicken Mauern und einer Wandbemalung, in der eine Art Sitzgruppe um einen kleinen Tisch herum steht, rechts in einen von Holzbohlen und Brettern gebildeten Raum, möbliert mit Stuhl und Bett. Doch im Gegensatz zu den zahllosen Inszenierungen historischer Bürger oder Bauernstuben in vergleichbaren Heimatmuseen ist hier kein originaler Gegenstand zu sehen. Die Keramik im linken Arrangement entstand, wie ein Zeitungsartikel von 1952 überliefert, nach Lesefunden von römischen Gutshöfen vor Ort2 – einige originale Scherben (Gebrauchs-)Keramik sowie Bruchstücke einer Wandbemalung aus dem 1932 ergrabenen Gutshof „Auf Steinkirch“ befanden
und befinden sich im Museum. Rechts sind Reproduktionen alamannischer Grabfunde ausgestellt.
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